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Top-11 Turniergeschichte

Die Top-11 des Turniers

In mehr als vier Jahrzehnten Turniergeschichte haben viele spätere Profis in Stemwede gespielt. Für einige reichte es sogar bis zur Weltspitze. Wir haben unser Archiv durchwühlt und präsentieren euch stolz die Top-11 der Turniergeschichte. Weiterhin sind wir gespannt, welches der aktuellen Talente vielleicht zukünftig einmal den Weg in diesen illustren Kreis schafft.

Torwart: Frank Rost

Wer 426 Bundesligaspiele in seiner Vita stehen hat und deutscher Nationalspieler war, der hat einiges erlebt. Frank Rost, geboren in Karl-Marx-Stadt, war einer, den man heute getrost einen Typen nennt. Einer, der angeeckt ist, immer klar seine Meinung gesagt hat.

Als Rost 1991 in Stemwede mit Lokomotive Leipzig zu Gast war, befand sich der DDR-Fußball in seinen letzten Zügen. Nach der letzten Spielzeit der DDR-Oberliga verbrachte Rost seine erste Saison beim 1. FC Markkleeberg in der Oberliga Nordorst, dritthöchste Spielklasse in der ersten Spielzeit nach der Wiedervereinigung (1991/92). Nach einer Saison ging es nach Bremen. Insgesamt zehn Jahre verbrachte er am Osterdeich, holte 1999 den DFB-Pokal, bevor er zum FC Schalke wechselte. Nach vier guten Jahren im Ruhrpott wechselte Rost, verdrängt von Manuel Neuer, 2007 zum Hamburger SV, für den er noch einmal mehr als 200 Pflichtspiele absolvierte.

Abwehr: Maxi Pereira

Besonders groß ist Victorio Maximiliano Pereira Páez, besser bekannt als Maxi Pereira, mit seinen 1,73 Metern nicht. In Deutschland dürfte er vor allem Experten bekannt sein, hat er doch nur in zwei Ländern (Uruguay und Portugal) seine Fußballschuhe geschnürt. Und dennoch ist Maxi Pereira eine Fußball-Legende in Uruguay, seinem Heimatland. 125-mal lief er für La Celeste auf, holte gemeinsam mit der goldenen Generation um Diego Forlán und Luiz Suárez zudem die Copa América 2011.

In Stemwede lief Pereira mit der U20-Auswahl Uruguays auf. Erst fünf Jahre später machte er den Schritt auf die europäische Fußballbühne. Zwischen 2007 und 2019 lief er in mehr als 300 Ligaspielen für die beiden größten portugiesischen Klubs auf: Benfica Lissabon und den FC Porto. Insgesamt vier Meisterschaften feierte er in Portugal.

Robert Kovač

Genau wie Frank Rost lief auch Robert Kovač im Jahr 1991 an der Wehdemer Ernst Zobel-Kampfbahn auf. Allerdings im Trikot des FC Hertha Zehlendorf, bei dem der gebürtige Berliner die ersten drei Profijahre verbrachte, zunächst noch unterklassig. Kovač hat in seiner Karriere 247 Bundesliga-, 84 Länder-, 50 Champions League-Spiele vorzuweisen.

Kovač, seit mittlerweile einem Jahrzehnt Co-Trainer seines Bruders Niko, begann seine Profikarriere in Nürnberg, wo er das erste Jahr verbrachte. Nach fünf erfolgreichen Jahren bei Bayer Leverkusen, für die er die meisten Partien in seiner Karriere spielte, schlug der FC Bayern 2001 zu, mit dem er zweimal das Double holte. Kovač spielte später auch bei Juventus, sogar zu Serie B-Zeiten nach Zwangsabstieg, bei Borussia Dortmund zwischen 2007 und 2009 sowie, zum Ausklang der Laufbahn, bei Dinamo Zagreb.

Jonathan Tah

Spätestens als Jonathan Tah bei der Heim-EM 2024 an der Seite von Antonio Rüdiger Gegner um Gegner abkochte, war klar, dass er ein würdiger Innenverteidiger der deutschen Nationalmannschaft ist. Jahre zuvor waren sich Kritiker noch uneinig, ob Tahs Qualitäten für das allerhöchste Niveau ausreichen.

Dass Tah jede Menge Talent und Potenzial in sich trägt, hatte er bereits in Stemwede angedeutet: 2013, als Tah, gerade 17 Jahre alt geworden, mit der HSV-U19 Platz zwei holte. Wenige Monate später stand er bereits im Nordderby in der Bundesliga auf dem Rasen des Volksparkstadions. Bei den Hamburger Profis konnte er sich anschließend nicht behaupten und ließ sich für eine Saison zu Fortuna Düsseldorf ausleihen. Seit seinem Wechsel 2015 spielt Tah ununterbrochen bei Bayer Leverkusen. Seit Mai 2024 darf er sich deutscher Meister nennen.

Jérôme Boateng

Jérôme Boateng war dabei, beim Weltmeistertitel 2014 im Maracanã-Stadion. Gemeinsam mit Mats Hummels stellte er eine kaum überwindbare Innenverteidigung. Boateng war damals seiner Zeit schlichtweg voraus: ein 1,92 Meter-Modellathlet, dazu pfeilschnell und mit hervorragendem Stellungsspiel; das war eine absolute Rarität auf seiner Position.

Boateng ist hochdekoriert: U21-Europameister, FA-Cup-Sieger, fünfmal Pokalsieger, neunmal deutscher Meister, zweimal Champions League-Sieger, sogar Fußballer des Jahres 2016. Angefangen hat alles in Berlin. Erst bei Tennis Borussia, mit 14 der Wechsel zur Hertha, mit der er 2006 in Stemwede zu Gast war und ein halbes Jahr später bereits als 18-Jähriger in der Bundesliga debütierte. Kurze Zeit später wechselte Boateng bereits zum HSV – hier spielte er in seinen drei Jahren zumeist als Außenverteidiger, wie überwiegend zu Beginn seiner Karriere. Bei den Hamburgern wurde Boateng zum Nationalspieler. Nach einer guten WM 2010 wechselte er zu Manchester City, wo er nur ein Jahr verbrachte. Bei den Bayern prägte Boateng eine Ära.

Seit seinem Abgang aus München 2021 probierte er es noch in Frankreich (Olympique Lyon), Italien (US Salernitana) und Österreich (Linzer ASK), ohne jedoch an sein früheres Niveau anknüpfen zu können.

Andreas Brehme

Wie groß der Fußabdruck eines Menschen war, zeigt sich besonders dann, wenn er nicht mehr da ist. Als Inter Mailand Ende Februar 2024 Atlético Madrid im Champions League- Achtelfinale empfing, gedachten die 73.000 Zuschauer vor dem Anpfiff eines Deutschen. Fans von Inter Mailand applaudierten für Andreas „Andi“ Brehme, der von 1988 bis 1992 ihr Trikot trug.

Auch in Deutschland wurde Brehme zur Legende. Allen voran auch beim 1. FC Kaiserslautern, aber auch beim FC Bayern oder in der Nationalmannschaft. Er wurde 1987 mit den Bayern Meister, 1990 in Rom Weltmeister, weil er den entscheidenden Elfmeter verwandelte, holte mit Lautern die Meisterschaft als Aufsteiger 1998 im Spätherbst seiner Karriere.

Brehme stammt aus Hamburg und begann beim HSV Barmbek-Uhlenhorst mit dem Fußball. Trotzdem führte sein Weg nie zum Hamburger SV, der in den 1980ern noch nationales Schwergewicht war. Mit dem HSV Barmbek-Uhlenhorst spielte Brehme 1978 auch in Stemwede, bei der ersten Auflage des Pfingstturniers. Brehme holte, wie so oft in seiner Karriere, am Ende den Pokal.

Mittelfeld: Hasan Salihamidžić

Viermal Fußballer des Jahres in Bosnien-Herzegowina, sechs Meisterschalen, vier DFB-Pokale und eine Champions-League-Trophäe 2001. Hasan Salihamidžić, in Deutschland meistens Brazzo genannt, ist eine Legende des deutschen Fußballs.

Bereits als Jugendspieler verließ er seine Heimat und wechselte wegen des Bosnienkrieges von Velez Mostar zum Hamburger SV. Mit den Rothosen lief er 1992 auch in Stemwede auf. Nach drei erfolgreichen Saisons beim HSV ging Brazzo zum Branchenprimus nach München, für den er neun Saisons spielte und nach der Karriere unter anderem Sportdirektor wurde. Von 2007 bis 2011 lief Salihamidžić für Juventus Turin in der Serie A auf, ehe er für eine weitere, seine letzte Saison zum VfL Wolfsburg wechselte und dort seine Karriere beendete.   

João Palhinha

João Palhinha, portugiesischer Nationalspieler, ist ein Spieler des FC Bayern München. Dabei wurde schon vielfach über ihn diskutiert, als er es noch nicht war, sondern seinerzeit noch beim FC Fulham in der Premier League spielte.

Es fehle ein echter defensiv denkender Sechser, bemängelte Thomas Tuchel im Sommer 2023 als Trainer des FC Bayern. Eine sogenannte Holding Six. Und die Bayern wollten Palhinha für diese Position verpflichten, taten es jedoch erst ein Jahr später.

Bevor der Portugiese nach London wechselte, spielte er für Sporting Lissabon, SC Braga und Belenenses. Mit Sporting wurde er 2021 portugiesischer Meister. Sieben Jahre zuvor spielte er mit der U19 noch in Stemwede.

Gareth Barry

James Milner könnte es noch schaffen, ihn einzuholen. Noch aber ist Gareth Barry Rekordspieler der Premier League. 653 Partien hat der zentrale Mittelfeldspieler in der höchsten englischen Spielklasse absolviert; mit Abstand die meisten davon für Aston Villa, für das er 1998 debütierte und das er 2009 verließ.

Damals heuerte er bei Manchester City an, als eine der ersten Neuverpflichtungen nach der Übernahme des Klubs durch eine Investmentgruppe aus Abu Dhabi. Vier Jahre verbrachte er in der Industriestadt, später noch vier weitere beim FC Everton, bevor er seine Karriere bei West Bromwich Albion ausklingen ließ. Sowohl bei Villa als auch bei ManCity und Everton trug Barry zeitweise die Kapitänsbinde. Barry holte 2011 den FA-Cup und wurde mit City 2012 englischer Meister.

Julian Brandt

Julian Brandt kommt aus Bremen, dennoch hat er nie für Werder gespielt. Der VfL Wolfsburg holte ihn früh aus der Jugend des FC Oberneuland. Zwei Jahre nach seinem Wechsel gastierte er 2013 mit der U19 des VfL in Stemwede. Schon damals war Brandt U-Nationalspieler und galt als großes Talent. Ein Jahr später holte ihn Bayer Leverkusen, nachdem er mit Wolfsburg zwei A-Jugend-Meisterschaften in Folge feierte.

Beim Werksklub avancierte Brandt schnell zum Leistungsträger und empfahl sich für die A-Nationalmannschaft. Nach fünf Jahren zog er 2019 zu Borussia Dortmund weiter. 2021 gewann er unter Trainer Edin Terzic den DFB-Pokal. Seit mehr als zehn Jahren ist er Stammspieler auf höchstem Bundesliganiveau.

Sturm: Alan Shearer

Alan Shearer zählt zu den größten Stürmern, die Großbritannien je hervorgebracht hat. Kein Wunder, handelt es sich schließlich um den Rekord-Torschützen der Premier League. 260 Tore hat er für zwei Klubs erzielt: die Blackburn Rovers und Newcastle United.

Seine Karriere begann jedoch woanders: beim FC Southampton in den späten 1980ern, mit dem er auch 1988 in Stemwede spielte. Bereits mit 18 Jahren debütierte Shearer kurz darauf bei den Saints. 1993 wechselte er zu den Blackburn Rovers. Dort entwickelte er sich zum besten Stürmer der Premier League und führte den Klub 1995 zur überraschenden Meisterschaft. Shearers Name ist jedoch vor allem mit Newcastle United verbunden, wo er 1996 für die damalige Rekordsumme von 15 Millionen Pfund unterschrieb. In den folgenden Jahren wurde er zu einer Vereinslegende und erzielte in 10 Jahren über 200 Tore.

Im englischen Nationalteam war Shearer ebenfalls höchst erfolgreich, insbesondere bei der Europameisterschaft 1996, wo er mit sechs Toren den goldenen Schuh gewann. Seine Bilanz insgesamt im Trikot der Three Lions: 63 Länderspiele, 30 Treffer.

Trainer: Thomas Schaaf und Christian Streich

Wenn ein Klub einen Trainer sucht, wünschen sich viele Kritiker, Fans und Funktionäre jemanden, der lange bleibt. Dann ist meist von Kontinuität die Rede. Häufig werden dann noch die Beispiele hinterhergeschickt: wie bei Werder oder wie in Freiburg. Beide Vereine haben in den vergangenen Jahrzehnten Kontinuität bewiesen: nicht nur bei Otto Rehhagel und Volker Finke, auch bei deren späteren Nachfolgern Thomas Schaaf und Christian Streich. Beide saßen bereits auf einer Trainerbank in Stemwede – Schaaf in den 1990ern, Streich Anfang der 2000er. Es scheint geradezu unmöglich, einen der beiden nicht in die Pfingstturnier-Legendenmannschaft zu wählen.

Thomas Schaafs Biografie als Spieler lässt sich rasch abarbeiten: nur Werder Bremen, in der Jugend, bei den Profis (262 Bundesligaspiele). Selbst nach der Karriere dachte man lange, dass Schaaf es bei einem Klub belässt, war er doch von 1999 bis 2013 durchgehend Trainer am Osterdeich. Sofort in seiner ersten Saison gelang ihm nicht nur der Klassenerhalt, sondern ebenso der Pokalsieg. Sein größter Erfolg, ohne Zweifel: das Double 2004, als er die Liga mit Spektakel-Fußball begeisterte. Neben der Meisterschaft holte er insgesamt dreimal den Pokal. Später für eine Saison noch bei Eintracht Frankfurt (Platz 9) und elf Spiele für Hannover 96 (Abstieg, zuvor entlassen) tätig. Kam 2021 für das letzte Saisonspiel zurück, um seinen Herzensklub vor dem Abstieg zu bewahren, allerdings vergebens.

Christian Streich war als Spieler meistens eine Liga tiefer unterwegs, spielte mit den Stuttgarter Kickers, dem SC Freiburg und FC Homburg überwiegend in Liga zwei. Zur Legende wurde Streich hingegen als Trainer. Bereits unmittelbar nach seinem Karriereende – mit 30 Jahren recht früh – stieg er im Jugendbereich ein, übernahm ein Jahr später (1996) bereits die U19. Streich blieb, feierte Erfolge (drei A-Jugend-Meisterschaften), bildete Talent um Talent aus, bis er als Co-Trainer bei den Profis gebraucht wurde; wobei er weiterhin als Leiter der Fußballschule fungierte. Nachdem die Finke-Nachfolger Dutt und Sorg für Freiburger Verhältnisse nicht lange im Amt blieben, übernahm Streich die Freiburger Profis und schwang sich selbst zur Trainer-Klublegende auf. Von 2011 bis 2024 stand er, meist wildgestikulierend, am Seitenrand und machte den SC, genau wie seine Jugendspieler, Stück für Stück besser.